Fenstersicherungen

Fenstersicherungen

Einfacher und wirkungsvoller Einbruchschutz

Ein gekipptes Fenster ist eine offenes Fenster, so ABUS einer der größten Hersteller von Fenstersicherungen. Kaum ein Einbrecher kommt durch die meist gut geschützte Haustür; es sind die Fenster und Balkontüren, die sich beinahe mühelos mit einem Schraubenzieher aufhebeln lassen oder die Unfallgefahren für Kinder bergen. Eine Fenstersicherung schließt effektiv diese Sicherheitslücke. Wir stellen die besten Fenstersicherungen für mehr Schutz und Sicherheit vor.

In fast 70 Prozent der Fälle hebeln die Einbrecher das Fenster einfach auf. Das geht schnell und ist ohne Einbruchsschutz eine unproblematische Angelegenheit. Nur 13 Prozent aller Einbrüche erfordern das Einschlagen des Fensters oder ein Entriegeln. Klassische Fenstersicherungen verringern das Risiko eines Einbruchs, den sie erhöhen den Druckwiderstand auf den Rahmen. Die abschreckende Wirkung einer mechanischen Fenstersicherung kann den Einbruch damit sogar verhindern, denn die Einbrecher müssen mit einem deutlich höheren Zeitaufwand rechnen.

Unterschieden werden folgende Fenstersicherungen

  • Zusatzschloss
  • Türgriff Arretierung
  • Bolzen-Riegel
  • Fenstersicherungsstange
  • Schwenkriegel
  • Stangenriegel

An Griff, Ober- oder Unterseite des Fenster wird ein Zusatzschloss montiert. Selbst bei eingeschlagener Scheibe lässt sich das Fenster nun nicht mehr öffnen.

Die Fenster mit Türgriff Arretierung lassen sich nur noch von Erwachsenen betätigen. Damit sind die Arretierungen auch eine ausgezeichnete Fenster-Kindersicherung, denn die bekommen die Fenster nicht mehr auf und ein versehentliches Verriegeln (und ausschließen der Eltern) ist mit der Türgriff Arretierung nicht mehr möglich. Ähnlich funktioniert der Kippregler, der gekippte Fenster fixiert.

Bolzen-Riegel werden an den Schanierseiten der Fenster befestigt. Nach dem Schließen rastet der Riegel ein. Die unauffällige und platzsparende Fenstersicherung ist einfach und ohne Schlüssel zu bedienen. Oft wird sie als Kellerfenstersicherung verwendet – doch Vorsicht: Die Verriegelung lässt sich lösen, wenn das Fenster eingeschlagen ist.

Zwischen den Fensterleibungen wird eine Fenstersicherungsstange eingespannt. Sie ist ideal für Mietwohnungen oder als Türsicherung von Balkon- und Terrassentüren, denn gebohrt werden muss nicht. Ist sie dicht am Fenster platziert, kann sie als Querriegel ein Aufhebeln verhindern.

Der Schwenkriegel wird mit wenigen Bohrungen am Fensterrahmen befestigt. Auch er ist für Mietwohnungen gut geeignet, denn bei der Montage bleibt der Fensterflügel unbeschädigt. Schlagen die Einbrecher allerdings das Fenster ein, lässt sich die Verriegelung lösen.

Ein Stangenriegel ersetzt den Fenstergriff und stabilisiert den Fensterrahmen auf der Höhe der Griffseite. Beim Schließen des Fensters schieben sich die Riegelstangen automatisch von oben nach unten. Der Stangenriegel lässt sich gut mit abschließbaren Fenstergriffen für die Kindersicherung kombinieren.

Zusatzsicherungen für Fenster und versperrbare Griffe

Um die Fenster sicherer zu machen, eignen sich mechanische Schutzvorrichtungen, die auch noch nachträglich montiert werden können. Die Zusatzsicherung erhöht den Widerstand – und der kostet die Einbrecher Zeit. Sind ältere Fenster noch mit einfachen Rollzapfen oder einer rundum verlaufenden Pilzkopfverriegelung ausgestattet, eignen sich nachträgliche Umbauten meist nicht für einen effektiven Einbruchsschutz. Hier empfiehlt es sich, die alten Fenster durch neue und sichere Lösungen zu ersetzen. Die neuen Fenster sollten nach DIN EN 1627 mindestens der Widerstandsklasse RC2 (ehemals WK2) entsprechen. Besser ist die erhöhte Widerstandsklasse RC3, denn bei der Fenstersicherung geht es um die entscheidenden drei Minuten. Die braucht ein Einbrecher zum Überwinden der Widerstandsklasse RC2. Umso länger der Einbruch dauert, desto eher nehmen die Einbrecher Abstand von ihrem Vorhaben.

Pilzkopfverriegelungen sind für die meisten Fenster aus Holz- Kunststoff und Aluminium jedoch ideale Maßnahmen, um die Sicherheit zu verbessern. Auch Polizei und Versicherungen empfehlen sie als Einbruchsschutz. Die Polizei hat mit der DIN 18104 eine Orientierungshilfe für Zusatzsicherungen von Fenstern erstellen lassen. Diese DIN-Norm untersucht einbruchhemmende Nachrüstprodukte und legt fest, wie diese Zusatzsicherungen geprüft werden müssen. Haben die Herstellerprodukte das Prüfverfahren bestanden, dürfen sie ihre Produkte entsprechend kennzeichnen. Eine der Empfehlungen aus der DIN 18104 ist, dass pro 1 Meter Fenster- und Türhöhe sowohl rechts als auch links eine Zusatzsicherung montiert sein sollte.

Eine gute Wahl ist das Stangenschloss ABUS FOS 550, das den vorhandenen Griff ersetzt. Das System wurde im Jahr 2020 von der Stiftung Warentest mit „Sehr gut“ bewertet. Der abschließbare Griff steuert zwei Stangen, die unten und oben den beweglichen Fensterflügel sichern. Bei der Bedienung des Fensters ändert sich jedoch nichts.

Der Fenstergriffschloss ABUS FO 400N ersetzt den alten Fenstergriff und schützt das Fenster mit einer massiven Stahlkralle. Montiert werden muss ein Schlosskasten, in den beim Schließen die Stahlkralle gesichert wird. Ein solches Fenstergriffschloss ist für Fenster und Terrassentüren konzipiert, die sich nach innen öffnen lassen. Bei einem früheren Test der Stiftung Warentest wurde es ebenfalls mit „Sehr gut“ bewertet.

Häufigster Unfall ist der Sturz – die Fenstersicherung als Kinderschutz

Das Fenstersims ist ein spannender Ort, um zu beobachten, was da draußen vor sich geht. Allerdings ist es ein oft tödlich endender Spaß, denn vor dem geöffneten Fenster gerät das Gleichgewicht schnell außer Kontrolle. Kleine Kletterer sollten vor dem Fall aus großen Höhen bewahrt werden. Einige Fenstersicherungen bieten automatisch einen Kinderschutz, etwa dann, wenn sich der Griff abschließen lässt oder ein Sicherheitskabel ein vollständiges Öffnen verhindert. Klassiker in Sachen Fenstersicherung und Kinderschutz sind die abschließbaren Fenstergriffe, wie etwa das System von kwmobile 37354.02_m000486 und die BURG-WÄCHTER WD 3 W SB Fenstersicherung. Home Secure bietet eine Kindersicherung mit Sicherheitskabel an. Auch das reer WinLock 70010 ist eine Fenster- und Balkontürsicherung, die vorrangig als Kinderschutz entwickelt wurde und – sie lässt sich ohne Bohren und Kleben montieren. Bei kleinen Kindern, die bereits den Türgriff erreichen können, empfiehlt sich zusätzlich ein Türöffnungsbegrenzer bei Haus- und Terrassentüren. Die Funktion der Türgriff-Arretierung ist einem Kippregler für die Fenster vergleichbar.

Die Fenstersicherung selbst nachrüsten

Neue Fenster müssen es nicht immer sein, denn Fenstersicherungen lassen sich auch nachrüsten. An Fenstern im Erdgeschoss sind sie die Zusatzsicherungen für den Einbruchsschutz immer eine sinnvolle Investition. Wichtig ist, nicht nur die Griffe, sondern auch die Bandseite des Fenster zu berücksichtigen (vgl. dazu https://immer-sicher.net). Allerdings haben die Empfehlungen von Versicherungen, Behörden und Herstellern eines gemein: Den Einbau sollte ein Experte übernehmen. Aber auch ein erfahrener Handwerker kann ein Fenstersicherungssystem einbauen. Für komplexere Fenstersicherungen kann ein Fensterbauer oder eine spezialisierte Sicherheitsfirma beauftragt werden.

Einfach aber wirkungsvoll – Scharniersicherungen bzw. Sicherungsstangen

Viele Fenstersicherungen setzen auf die Scharniersicherungen, Sicherungsstangen oder eine Kombination der Komponenten. Sie werden in Büros, Ladengeschäften, private Wohnhäusern und Wohnungen montiert. Zusammen mit einer Griffsicherung schützen sie die gegenüberliegende Seite des Fensters, denn eine Scharnierseitensicherung verhindert das Aushebeln oder Hochheben des Fenster. Wer sich für eine Sicherungsstange entscheidet, sollte auf eine VdS Zertifizierung nach der DIN 18104-1 achten. Auch die Sicherungsstangen sind eine preiswerte und effektive Sicherheitsmaßnahme, die sich sowohl für Türen als auch Fenster eignet. Der nachträgliche Einbau ist unproblematisch und sie sind in Breiten bis zu 310 cm erhältlich. Ein weiterer Vorteil der Sicherungsstangen ist ihre Sichtbarkeit, denn damit haben sie zusätzlich eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher.

Fenstersicherungen – mit einer Alarmanlage noch wirkungsvoller

Der Fensteralarm ist ein Öffnungsmelder für Terrassentüren und Fenster. Sobald von außen versucht wird, Tür oder Fenster zu öffnen, geht der Alarm los. Vorteilhaft ist ein Vibrationsalarm bei Fenstern, denn der registriert bereits die kleinste Bewegung und die Vibrationssensoren lösen sofort einen akustischen Alarm aus. Die Sicherung sitzt direkt auf der Glasoberfläche und ist eine einfach anzubringende wie auch wirkungsvolle Zusatzsicherung der Fenster, bei der keine Verkabelung erforderlich ist. Ähnlich funktioniert der Fensteralarm mit Kontaktstreifen: erfolgt eine Trennung des Kontakts, wie etwa beim Öffnen von Fenster und Tür, ertönt ein schriller Alarm. Die selbstklebenden Streifen eignen sich auch für Garagentore und Vitrinen im Innenbereich. Alarmanlagen müssen nicht mit mechanischen Fenstersicherungen kombiniert werden, sondern sind auch als „Stand alone“ Systeme wirkungsvoll. Für einen umfassenden Schutz von Haus und Wohnung sollte eine spezialisierte Fachfirma beraten und den Einbau der Alarmanlage übernehmen. Zusammen mit Smart Home Systemen kann die Wohnung von jedem Punkt der Welt aus kontrolliert werden. Dabei muss es nicht immer um einen Einbruch handeln, sondern auch Brände oder Wassereinbrüche kann das Smart Home System melden.

Was ist wichtig beim Kauf der Fenstersicherung?

Für Fenster und Fenstersicherungen bieten spezialisierte Hersteller ein umfassendes Sortiment an:

  • ABUS
  • Allegra
  • Bever & Klophaus
  • BURG-Wächter
  • Deni
  • Hoppe
  • Olympia
  • Schellenberg
  • Topmulti

Zumindest die Fenster von Keller und Erdgeschoss sollten mit einem wirkungsvollen Einbruchsschutz nachgerüstet werden. Die Stiftung Warentest hat in 2020 verschiedene Fenster- und Türsicherungen unter die Lupe genommen. Gefährdet, so die Tester, sind vor allem Balkon- und Terrassentüren. Sie empfiehlt eine sinnvolle Abstimmung von Türelementen und Zusatzsicherungen. Von 19 getesteten Systemen schnitten übrigens nur zwei mit „Mangelhaft“ ab, darunter einer der Querriegel sowie die Burg-Wächter Winsafe WS 44 Scharnierseitensicherung, denn die gab bereits bei 0,6 Tonnen Druck nach – und das entspricht der Verwendung eines Einbruchswerkzeuges. Laut Herstellerangaben sollte der Druckwiderstand jedoch bei 2 Tonnen liegen. Die Burg-Wächter Winsafe WS 33 BR SB Fenstersicherung erhielt hingegen ein „Sehr gut“. Vor dem Kauf empfiehlt sich eine gute Information zu den angebotenen Systemen, um für jedes Fenster und jede Balkontür einen optimalen Schutz und eine maximale Einbruchsicherung sicherzustellen. Die Stiftung Warentest empfahl bereits in einem früheren Test, sich bei der Polizeiberatung zum effektiven Einbruchsschutz zu informieren.

Foto: Depositphotos.com – zoldatoff

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