Schnittschutzhandschuhe

Schnittschutzhandschuhe

Schnittschutzhandschuhe schützen die Hände bei gefährlichen Arbeiten

Wer beruflich mit Schneidewerkzeugen zu tun hat, muss seine Hände schützen: Das betrifft nicht nur Handwerker und Sicherheitskräfte, sondern sogar Menschen, die in der Küche arbeiten. Schnittschutzhandschuhe gibt es nicht nur in verschiedenen Größen, sondern auch aus unterschiedlichen Materialien. Für die Küche müssen sie lebensmittelecht sein, für Forstarbeiter und Brennholzwerber müssen sie über Kälteschutz verfügen, für andere Berufsgruppen sollten die Handschuhe extrem viel Feingefühl in den Fingern erlauben. Aus welchem Material sind die Handschuhe, wer braucht Schnittschutzhandschuhe, und was können die Handschuhe noch außer Schnittschutz?

Manchmal sind einfach die Finger in Gefahr: Wenn Waldarbeiter mit der Kettensäge hantieren, die Feuerwehr oder das technische Hilfswerk „aufräumen“ oder Polizisten und Polizistinnen Menschen entwaffnen, wird besonderer Schutz für Hände und Finger benötigt. Schnittfeste Handschuhe verhindern, dass scharfe Klingen, Kanten und Drähte in die Haut schneiden. Allerdings gibt es unterschiedliche Schnitthandschuhe: Worauf sollte man beim Kauf achten? Reicht es aus, wenn das Material dick ist? Abhängig von der Tätigkeit sind die Anforderungen an Schnittschutzhandschuhe höher.

Wie funktionieren Schnittschutzhandschuhe?

Schnittschutzhandschuhe werden in allen Bereichen eingesetzt, in denen die Hände Schnittverletzungen ausgesetzt sind. Das ist in der Metzgerei genauso der Fall wie in der Restaurantküche, bei der Polizei, der Feuerwehr und bei Forstarbeiten. Hobbyhandwerker nutzen in ihrer Werkstatt zu Hause Schnittschutzhandschuhe, wenn sie mit Sägen oder Messern arbeiten – professionelle Handwerker aber ebenfalls. Abhängig von der genauen Tätigkeit sind die Handschuhe aus dickem Leder, ausgeschiedenen Kunststoffen oder metallfadenverstärktem Textil hergestellt. Die verschiedenen Materialien bieten einerseits unterschiedlich viel Feingefühl in den Fingern und insbesondere Fingerkuppen, andererseits unterstützen sie gegebenenfalls die Muskulatur der Finger. Das ist besonders bei mit Quarzsand gefüllten Lederhandschuhen der Fall. Aber auch die Haltbarkeit der Handschuhe, also der Schutzlevel, unterscheiden sich.

Was sind Schnittschutzhandschuhe mit Protektoren?

Schnittschutzhandschuhe mit Protektoren bieten nicht nur einen grundsätzlichen Schutz gegen Schnitte und Stiche, sondern sind meist im Knöchelbereich zusätzlich mit harten Einlagen oder Aufsätzen gegen Stöße geschützt. Einlagen (Protektoren) können zusätzlich noch stichhemmend sein, Membranen schützen vor Flüssigkeiten. Diese Handschuhe werden unter anderem von Sicherheitskräften getragen.

Wofür Schnittschutzhandschuhe mit Unterarmschutz?

Der Unterarmschutz ist in der Regel nicht mit dem Schnittschutzhandschuh kombiniert, sondern besteht aus einem separaten Kleidungsstück. Auch der Unterarmschutz kann Schnittschutz und weitere Schutzfunktionen nach unterschiedlichen Klassen oder Level bieten. Der Unterarmschutz wird in der Regel mit den passenden Arbeitshandschuhen kombiniert. In Industrie und Handwerk werden diese Kleidungsstücke häufig genutzt.

Gibt es auch Schnittschutz Handschuhe ohne Fingerkuppen?

Schnitthemmende Handschuhe werden häufig bei Tätigkeiten benötigt, die ein gewisses Feingefühl und gute motorische Kontrolle voraussetzen. Da die Handschuhe aus mehr oder weniger dicken Materialien bestehen und entsprechend steif sind, ist die Frage nach Schnittschutzhandschuhen ohne Fingerkuppen berechtigt. Und tatsächlich gibt es Arbeitshandschuhe mit Schnittschutz, die die Fingerkuppen oder sogar das gesamte obere Fingerglied frei lassen. Diese Handschuhe sind insbesondere für Techniker interessant, die mit feineren Werkzeugen arbeiten. Allerdings sind die freilegenden Finger bei diesen Handschuhen auch nicht gegen Schnittverletzungen, Stöße und Quetschungen geschützt!

Schnittschutzhandschuhe Klassen

Schnittschutzhandschuhe des Levels 5 werden bei Arbeiten mit scharfen Messern und ähnlichen Gegenständen benutzt. Splitter, Späne und Kartons sind oft scharfkantig, aber hier sind Handschuhe mit einem Schnittschutz Level 3 im Einsatz. Welcher Level benötigt wird, ist in den Arbeitsschutzbestimmungen festgelegt. Häufig müssen die Handschuhe nicht nur vor Schnitten, sondern auch vor Quetschungen und Stößen schützen, manchmal sogar vor der Witterung. Welcher Schnittschutzhandschuh was genau leisten muss, ist in der EN 388 festgelegt. IN dieser Norm geht es um die vier Kategorien Abriebfestigkeit und Schnittfestigkeit sowie Reißfestigkeit und Stichfestigkeit. Der Schnittschutzlevel wird in der zweiten Zahl unter dem Symbol der EN 388 angegeben sowie im Buchstaben nach der letzten Zahl unter dem Symbol. Das heißt konkret: Steht bei einem Schnittschutzhandschuh unter dem Symbol mit der EN 388 eine 4542C, bietet der Handschuh Schutz des Levels 4 gegen Abrieb, Level 5 gegen Schnitt, Level 4 in der Reißfestigkeit und Level 2 gegen Stiche. Das C bedeutet Schutz gegen Schnitt nach EN ISO 13997. Wichtig: Schnittschutz bedeutet nicht, dass die Handschuhe nicht durchschnitten werden können. Sie sind lediglich schnitthemmend. Denn auch ein Schnittschutzhandschuh kann immer nur bedingt Widerstand gegen scharfe Klingen leisten.

Welcher Schnittschutz wird wann benötigt? Schnittschutzhandschuhe Level 3 werden bei Arbeiten mit kleineren Gegenständen und einer kurzen Schnittkante genutzt. Wer beispielsweise Stadtteile aussortiert oder in der Gärtnerei oder in der Papierverarbeitung viel Feingefühl benötigt, nutzt diese Handschuhe. Sie sind dünner und bieten ein gutes Feingefühl, sind oft atmungsaktiv, aber trotzdem bei Arbeiten mit mittlerer Schnittgefahr ausreichend.

Schnittschutzhandschuhe Level 5 dagegen kommen bei Arbeiten mit größeren Gegenständen oder mit einer langen Schnittkante beziehungsweise einer hohen Eigenmasse zum Einsatz. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn mit Blechen oder Glasscheiben gearbeitet wird. Auch beim Hobeln von Brettern und wenn Oberflächen geschliffen werden, kommen die Handschuhe mit Schnittschutz Level 5 zum Einsatz. Die Handschuhe sind robust und langlebig, oft atmungsaktiv und auch bei Dauerbelastung geeignet. Abhängig davon, in welchem Bereich genau sie eingesetzt werden, sollte man außerdem darauf achten, dass sie lebensmittelecht sind, ölbeständig, chemikalienbeständig oder andere Zusatzfunktionen bieten.

Welche Schnittschutzhandschuhe verwendet die Polizei?

Bei der Polizei werden sogenannte Einsatz- und Zugriffshandschuhe eingesetzt, die normalerweise der Schutzklasse 5 entsprechen. die Handschuhe sind in der Regel mit Protektoren ausgestattet und schlagfest. Neben schnitthemmenden Eigenschaften müssen die Handschuhe ein gewisses Feingefühl bieten, oft sind sie mit einer Touchscreen-Funktion ausgestattet. Ob die Handschuhe aus Leder, aus Leder mit Keilar-Einlagen oder aus anderen Materialien bestehen, ist letzten Endes eine Frage der persönlichen Präferenzen und hat mit der Schutzklasse 5 nichts zu tun.

Gibt es Schnittschutzhandschuhe für Damen bzw. dünne Ausführungen?

Schnittschutzhandschuhe können unterschiedlich dick sein und aus mehreren mehr oder weniger steifen Materiallagen bestehen. Abhängig davon, für welche Tätigkeit genau der Handschuh ausgelegt ist, kann er also auch dünn und feinfühlig sein. Die kevlar-beschichteten Handschuhe aus Rindsleder, die teilweise bei Ordnungskräften zum Einsatz kommen, sind sehr viel dünner als die Schnittschutzhandschuhe, die Forstarbeiter nutzen.

Schnittschutzhandschuhe für Damen müssen nicht dünner sein als die Handschuhe für Herren. Hier geht es nicht um das Material, sondern um die Breite der Hände. Damenhände sind meist etwas schmaler und feingliedriger als die Hände von Herren, die Finger sind meist länger. Daher müssen Handschuhe für Damen längere Finger haben und einen schmaleren Schnitt, wenn sie passen sollen. Allerdings sind Schnittschutzhandschuhe meist unisex, sie fallen für Damen häufig zu weit aus. Einzelne Hersteller haben allerdings auch spezielle Schnitte für zierliche Damenhände im Sortiment. Schnittschutzhandschuhe sollten gut sitzen, und zwar nicht nur bei Arbeiten, die die Feinmotorik stark beanspruchen. Hochwertige Handschuhe vermitteln durch den Kontakt zwischen Haut und Handschuh bei gutem Sitz Feingefühl.

Was sind taktische Schnittschutzhandschuhe?

Bei Behörden, der Polizei und dem Militär, aber auch bei Sicherheitsdiensten gehören taktische Handschuhe zur Grundausstattung. Der Handschutz ist wichtig für alle Personen, die im ein oder anderen Sinne für Sicherheit sorgen – und dabei auf die Sicherheit ihrer eigenen Hände bedacht sind. Taktische Schnitthandschuhe sind nicht nur schnitthemmend, sondern sind mit Membranen ausgestattet, die vor dem Kontakt mit Flüssigkeiten schützen. Außerdem bieten sie oft einen guten Schutz gegen mechanische Gewalteinwirkungen wie Schläge, Stöße und Quetschungen. Die meisten Modelle verfügen über Protektoren an den Knöcheln für zusätzlichen Schutz. Taktische Handschuhe gibt es in allen Farben und Größen, in männlichen und weiblichen Schnitten sowie in unisex. Heute ist häufig auch gefordert, dass Touchscreen mit den Handschuhen bedient werden können: Beim Kauf sollte man auf dieses Feature achten.

Foto: Depositphotos.com – Wavebreakmedia

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